Ethik im Pferdesport

Aus der Historie betrachtet, als der Mensch begann sich mit Pferden zu beschäftigen, bis zum heutigen Tage, ist ein Pferd grundsätzlich ein landwirtschaftliches Nutztier. Aus diesem Grunde ist es dem Menschen „erlaubt“, das Pferd für seine Zwecke zu nutzen, natürlich unter Beachtung des Bundestierschutzgesetzes, selbstverständlich gelten diese Vorgaben ebenfalls für die Nutzung des Pferdes als Sport- und Freizeitpartner.

Darüber hinaus gibt es vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellte Leitlinien, die der praktischen Umsetzung des Tierschutzes dienen und für die Pferdehaltung und den Pferdesport Anwendung finden.
Der Landesverband der Reit- und Fahrvereine Hamburg e. V.  bietet allen Pferdefreund*innen an, diesbezüglich die fachliche Beratung und Einschätzung in Anspruch zu nehmen, wenn es um die Haltung von und den Sport mit Pferden geht.

Soweit es die rechtlichen Aspekte betrifft, gibt es klare und nachvollziehbare Regeln. Doch wer mit Pferden umgeht, kann bestätigen, dass ebenfalls emotionale Aspekte hinzukommen, da die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen wurde.
Aus diesem Grunde hat sich der organisierte Pferdesport eigene Regeln gegeben, die neben der Verpflichtung zur Einhaltung des Tierschutzgesetzes hinaus, auch einen pferdegemäßen Verhaltenskodex vorsehen, die "Ethischen Grundsätze des Pferdefreundes".

Die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes

Die in den 1980er Jahren entwickelten "Ethischen Grundsätze des Pferdefreundes" haben auch heute nichts an Bedeutung und Aktualität verloren. Noch immer ist die Nachfrage nach diesem Leitfaden für den richtigen Umgang des Menschen mit seinem Sport- und Freizeitpartner Pferd ungebrochen hoch. Die neun Ethischen Grundsätze des Pferdefreundes lauten:

  1. Wer auch immer sich mit dem Pferd beschäftigt, übernimmt die Verantwortung für das ihm anvertraute Lebewesen.
  2. Die Haltung des Pferdes muss seinen natürlichen Bedürfnissen angepasst sein.
  3. Der physischen wie psychischen Gesundheit des Pferdes ist unabhängig von seiner Nutzung oberste Bedeutung einzuräumen.
  4. Der Mensch hat jedes Pferd gleich zu achten, unabhängig von dessen Rasse, Alter und Geschlecht sowie Einsatz in Zucht, Freizeit oder Sport.
  5. Das Wissen um die Geschichte des Pferdes, um seine Bedürfnisse sowie die Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd sind kulturgeschichtliche Güter. Diese gilt es zu wahren und zu vermitteln und nachfolgenden Generationen zu übermitteln.
  6. Der Umgang mit dem Pferd hat eine persönlichkeitsprägende Bedeutung gerade für junge Menschen. Diese Bedeutung ist stets zu beachten und zu fördern.
  7. Der Mensch, der gemeinsam mit dem Pferd Sport betreibt, hat sich und das ihm anvertraute Pferd einer Ausbildung zu unterziehen. Ziel jeder Ausbildung ist die größtmögliche Harmonie zwischen Pferd und Mensch.
  8. Die Nutzung des Pferdes Leistungs- sowie im allgemeinen Reit-, Fahr- und Voltigiersport muss sich an seiner Veranlagung, seinem Leistungsvermögen und seiner Leistungsbereitschaft orientieren. Die Beeinflussung des Leistungsvermögens durch medikamentöse sowie nicht pferdegerechte Einwirkung des Menschen ist abzulehnen und muss geahndet werden.
  9. Die Verantwortung des Menschen für das ihm anvertraute Pferd erstreckt sich auch auf das Lebensende des Pferdes. Dieser Verantwortung muss der Mensch stets im Sinne des Pferdes gerecht werden.

Die Broschüre die Ethischen Grundsätzen des Pferdefreundes gibt es als Download im FN-Shop.

Konzept, Layout und Entwicklung