Verein und Betriebe

Zugehörig per 2019:

Jahr / Vereine / Reitschule / Mitglieder

2019 / 49 / 28 / 9.460
2018 / 49 / 29 / 9.364

 

Turniersport

Die Mitgliedsvereine des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Hamburg e.V. veranstalten jährlich rund 60 turniersportliche Veranstaltungen, an denen ca. 17.000 Pferdesportler*innen mit ihren Pferden teilnehmen.  

Insgesamt rund 900 Pferdesportler*innen, die Mitglied in den angeschlossenen Reitvereinen sind, verfügen über eine aktuelle Jahres-Turnierlizenz und nehmen am Turniersport regelmäßig teil.

Zahlen und Fakten aus Pferdesport und Pferdezucht

Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

Menschen und Pferde

  • Laut einer Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) gaben 2016 rund 14 Millionen Befragte an, Interesse am Reiten zu haben. Rund 4 Millionen interessieren sich sogar ganz besonders für diese Sportart. Dabei wurden jedoch nur über 14-Jährige befragt. Die Studie ermittelte auch die Zahl der Reiter in Deutschland: 3,89 Millionen Menschen bezeichnen sich selbst als Reiter*innen. 1,25 Millionen betreiben diese Sportart intensiv. Darunter sind 78 Prozent Frauen. Außerdem gibt es etwa 900.000 Pferdebesitzer*innen in Deutschland.
  • Nach Hochrechnungen der FN auf Grundlage verschiedener Studien und Zahlen wie zum Beispiel der IPSOS-Studie, der Tierseuchenkassen und der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) leben ca. 1,3 Mio. Pferde in Deutschland.

 

Der organisierte Pferdesport
(Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019)

  • Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN), der nationale Dachverband des Pferdesports, ist die weltweit größte Pferdesport-Vereinigung. Innerhalb des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) rangiert die FN mit 682.380 Mitgliedern (Vorjahr: 686.747) an achter Stelle.
  • Großer Beliebtheit erfreut sich der Pferdesport beim weiblichen Geschlecht. Rund 79 Prozent (538.705) der FN-Mitglieder sind Mädchen und Frauen. Mit 143.675 Mitgliedern ist der männliche Anteil deutlich geringer.
  • Die meisten Vereinsmitglieder registriert der Landesverband Baden-Württemberg mit 98.523 (Vorjahr: 98.534), gefolgt von Westfalen mit 97.321 (Vorjahr: 98.203), Bayern mit 92.059 (Vorjahr: 92.506), Hannover mit 80.454 (Vorjahr: 81.815), Hessen mit 69.265 (Vorjahr 69.405) und Rheinland mit 58.627 (58.988). In Addition von Westfalen und Rheinland käme Nordrhein-Westfalen auf 155.948 und Niedersachen (Hannover/Bremen und Weser-Ems) auf 129.375 Vereinsmitglieder.

 

Organisationstruktur der FN

  • Der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als Dachverband sind 17 Landesverbände Pferdesport mit 7.334 Reit- und Fahrvereinen (Vorjahr: 7.364) angeschlossen. Zum Bereich Zucht gehören 25 deutsche Zuchtverbände, davon 15 mit dem Schwerpunkt auf die Warmblutzucht.
  • Der FN (oder ihren Mitgliedsverbänden) direkt angeschlossen sind außerdem 3.575 Pferdebetriebe (Vorjahr: 3.702) sowie 58.193 (Vorjahr: 58.951) Persönliche Mitglieder.
  • Weitere FN-Mitgliedsverbände sind das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) sowie der Deutsche Reiter- und Fahrer-Verband und die Deutsche Richtervereinigung für Pferdeleistungsprüfungen. Hinzu kommen neun Anschlussverbände: Deutsche Westernreiter Union Deutschland, Island Pferde-, Reiter- und Züchterverband, Verein Deutscher Distanzreiter und -fahrer, Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten, Deutscher Akademischer Reiterverband, Internationale Gangpferde-Vereinigung, Bundesverband für klassisch-barocke Reiterei Deutschland, Verein Deutscher Hengsthalter sowie die Deutschen Jungzüchter.

 

Turniersport: Zahlen und Fakten

  • Im Jahr 2019 wurden 3.567 Turnierveranstaltungen (Vorjahr: 3.575) mit 66.281 Prüfungen (Vorjahr 68.001) und 1.377.474 Starts (Vorjahr 1.389.244) ausgetragen. Die Geldpreise erreichten 2019 eine Höhe von 32.639.473 Euro (Vorjahr: 32.701.454).
  • 2019 stellte die FN 80.342 Jahresturnierlizenzen aus, die zur Teilnahme an Turnierveranstaltungen berechtigten (Vorjahr: 81.344); davon 1.567 Ausweise für ausländische Reiterinnen und Reiter (Vorjahr: 1.564), die an deutschen Turnieren teilnahmen. Darüber hinaus fanden 6.077 Jugendliche und Erwachsene über so genannte Schnupperlizenzen den Weg in den Turniersport (Vorjahr: 6.848).
  • 2019 wurden von der FN Fortschreibungen (Turnierlizenzen) für 132.257 Turnierpferde und -ponys (Vorjahr: 135.146) sowie 2.572 FEI-Pässe für international startende Turnierpferde (Vorjahr: 2.387) ausgestellt. Darunter sind 21.131 neu ins Turnierpferderegister eingetragene Pferde und Ponys (Vorjahr: 21.186).
  • 2019 stieg erneut der Anteil älterer Pferde im Sport. 29,35 Prozent (Vorjahr 27,73) waren zwischen elf und 15 Jahre alt und 9,86 Prozent (Vorjahr: 9,56) sogar über 18 Jahre alt – Tendenz weiter steigend. Den Hauptanteil aller Turnierpferde - 52,71 Prozent (Vorjahr 55,19) – machen weiterhin Pferde zwischen fünf und zehn Jahren aus. Anders als in den Vorjahren ist der Anteil jüngerer Pferde wieder leicht angestiegen. 8,08 Prozent (Vorjahr 7,53) der Turnierpferde waren drei- und vierjährig, was sicherlich auch durch die wieder steigenden Zahlen in der Pferdezucht liegt.

 

Pferdezucht: Zahlen und Fakten
Maßgeblichen Anteil an den Erfolgen des deutschen Pferdesports trägt die deutsche Reitpferde- und Reitponyzucht.

  • Im Jahr 2019 wurden in der deutschen Reitpferdezucht 2.832 Zuchthengste (Vorjahr: 3.023) sowie 53.478 Zuchtstuten (Vorjahr: 53.490) sowie insgesamt 26.299 Fohlen (Vorjahr: 26.300) registriert. Dabei ist Zahl der Bedeckungen minimal von 31.864 im Jahr 2018 auf insgesamt 31.194 gesunken.
  • Darüber hinaus waren 2019 insgesamt 3.355 Pony- und Kleinpferdehengste aller Rassen (Vorjahr: 3.385), 19.477 Pony- und Kleinpferde-Zuchtstuten (Vorjahr: 19.589) sowie 8.399 Fohlen (Vorjahr: 8.432) bei den Verbänden gemeldet.
  • Für die Gesamtheit aller Pferde- und Ponyrassen der FN-angeschlossenen 25 Zuchtverbände (vom Achal Tekkiner bis zum Warlander) sind 2019 folgende Bestandszahlen an Zuchttieren gemeldet worden: 7.244 Hengste (Vorjahr 7.544), 80.873 Zuchtstuten (Vorjahr: 81.140) und 36.936 Fohlen (Vorjahr: 38.298).
  • 2019 legten 176 Reitpferdehengste die 14-tägige Veranlagungsprüfung ab (Vorjahr 172). 75 Hengste wurden der 50-tägigen Hengstleistungsprüfung unterzogen (Vorjahr 95). Die Sportprüfung absolvierten 188 gekörte Hengste (Vorjahr 182). Ihre Leistungsfähigkeit stellten 2.677 Zuchtstuten (Vorjahr: 2.697) in Stations- und Feldprüfungen unter Beweis.
  • Bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon/USA stammten von insgesamt 560 gestarteten Pferden 128 Pferde aus der deutschen Pferdezucht. Somit sind fast 23 Prozent aller in den Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Reining, Fahren, Para und Voltigieren gestarteten Pferde deutschen Ursprungs. In der Disziplin Springen stammten 33 von insgesamt 124 Pferden aus deutscher Zucht. Das sind 27 Prozent. Von 77 gestarteten Dressurpferden waren in Tryon 26 Pferde aus deutscher Zucht, das sind 34 Prozent. 16 Vielseitigkeitspferde von 83 sind den deutschen Zuchtverbänden zuzuordnen, das entspricht 19 Prozent.
  • Bei der Medaillenvergabe dominierten die deutschen Pferde in Tryon in den drei olympischen Disziplinen. So stammen 19 der insgesamt 45 vierbeinigen Medaillengewinner in der Dressur, Springen und Vielseitigkeit aus deutscher Zucht. Über alle sieben Disziplinen betrachtet, in denen es in Tryon Medaillen gab, macht ihr Anteil 29 Prozent aus. Die meisten Medaillen sammelten deutsche Pferde im Springen – insgesamt zehn von 15 möglichen. Acht von 15 Medaillen waren es in der Dressur, die auf das Konto der deutschen Pferdezucht gingen, davon vier goldene. In der Vielseitigkeit gelangte bei dem Championat nur ein deutsches Pferd in die Medaillenränge.

 

Wirtschaftsfaktor Pferd

  • Mehr als 10.000 Firmen, Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen in Deutschland haben direkt oder indirekt das Pferd als Haupt-Geschäftsgegenstand.
  • Der Umsatz der deutschen Pferdewirtschaft liegt bei geschätzten 6,7 Milliarden Euro. Darunter fallen 39 Prozent (2,6 Mrd. Euro) der Ausgaben auf den Bereich Pferdehaltung, 61 Prozent (4,1 Mrd. Euro) auf den Bereich Einzelhandel und Dienstleistungen.
  • Auf den Reitpferdeauktionen der Zuchtverbände im Jahr 2019 wurden 848 Reitpferde zu einem Durchschnittspreis von 24.725 Euro versteigert. Der Gesamtumsatz dieser Auktionen betrug 20.966.800 Euro (Vorjahr: 783 Reitpferde, Durchschnittspreis 25.090 Euro, Gesamtumsatz 19.645.700 Euro). Weiterhin wurden bei den Auktionen der Zuchtverbände rund 1.645 Zuchtpferde und Fohlen sowie Ponys und Kaltblüter (Vorjahr: 1.700) versteigert.

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie im Jahresbericht der FN.

 

Naturschutz mit Pferd

Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

Landschaftspflege durch Pferdehaltung
Das Pferd ist ein Geschöpf der Natur. Durch das Engagement der Pferdefreunde wurden Pferde als fester Bestandteil der natürlichen Umwelt des Menschen erhalten. Inzwischen ist diese Umwelt selbst in Gefahr, daher werden Naturschutz und Landschaftspflege immer wichtiger. Reiter und Fahrer genießen intakte Natur und schöne Landschaften ebenso wie Wanderer oder andere Natursportler. Daraus ergibt sich die Mitverantwortung für den Schutz der Natur.

Grünland bleibt erhalten
Pferdekoppeln sind zur Aufzucht junger Pferde notwendig und für die Haltung erwachsener Pferde erwünscht. Wiesen werden für die Heugewinnung benötigt. Durch Pferdehaltung wird also Grünland erhalten, das ökologisch wertvoller als Ackerland ist - und zwar auch in Gegenden, die aufgrund guter Bodenqualität andernfalls intensiv genutzt würden. Die extensive Bewirtschaftung der Flächen (kaum Düngung und Bodenbearbeitung) erhält außerdem die gute Qualität von Grund- und Oberflächenwasser und schont die Bodenstruktur inklusive der Bodenlebewesen.

Weidenutzung durch Pferde kann zur Offenhaltung von Flächen in Mittelgebirgslagen und Schutzgebieten beitragen. Die Haltung von Pferden begrenzt die Verbuschung. Zugleich entsteht durch ihre selektive Auswahl der Futterpflanzen und die zurückhaltende Stickstoffdüngung, weil die Zunahme des Eiweißgehaltes im Aufwuchs unerwünscht ist, bei angepasster Besatzdichte ein ökologisch wertvolles Gemisch von Pflanzengesellschaften.

Naturfreundliches Nutzen von Wiesen
Wiesen, die zur Heugewinnung für Pferde bestimmt sind, werden später gemäht als andere Wiesen. Dadurch wird bodenbrütenden Vögeln die ungestörte Aufzucht des ersten Geleges ermöglicht. Der späte Schnitt hat auch positive Auswirkungen auf das Insektenleben - für die Pferde entsteht zugleich besseres, da strukturreiches Heu.

Verminderung des Flächenverbrauches
Der Reiter wird in seinem Aktionsraum von der immer noch starken Bebauung landwirtschaftlicher Flächen sowie der Verdichtung des Straßennetzes mit ihren landschaftszerschneidenden Trassen erheblich eingeengt. Daher ist auch in seinem Interesse, den Flächenverbrauch und die damit einhergehende weitere Zersiedelung der Landschaft zu begrenzen.

Erhalt eines unbefestigten landwirtschaftlichen Wegenetzes (oder Rückbau)
Unbefestigte Wege versiegeln weder den Boden noch zerschneiden sie den Lebensraum von Kleinlebewesen – auch Pferde und Reiter sind auf ein unbefestigtes Wegenetz angewiesen.

Biotopvernetzung durch Reitwege
Reitwege bestehen normalerweise aus einer Trittspur mit Vegetationsstreifen rechts und links. Sie tragen so in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegenden zur Biotopvernetzung bei. Eine Randbepflanzung mit standorttypischen Pflanzen steigert diesen Effekt noch.

Umweltfreundliche Reitanlagen
Die Reitanlage am Rande von Siedlungsgebieten stellt mit ihren Ställen, gestalteten Außenanlagen, Auslaufflächen und Weiden eine umweltfreundliche Bereicherung dar und bietet einer Vielzahl von Kleinlebewesen zum Beispiel Insekten, kleinen Säugetieren und vielerlei Vögeln Lebensraum.
Vor allem die Vielfalt an Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive Nutzung von Weiden und Heuwiesen sind Grundlage für ganz spezifische Artengemeinschaften mit teilweise spezialisierten und gefährdeten Arten, die als "Begleitarten" der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen z.B. Schleiereule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz, außerdem Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen wie in städtischen Räumen vor.

Kostensparen und Klimaschutz
Der sparsame Umgang mit Energie und Wasser in Ställen, Hallen und auf Außenflächen dient dem kostengünstigen Betrieb, der Fortbildung der Mitglieder und Kunden und der Umwelt gleichermaßen.

Umweltschutz durch "arbeitende Pferde"
In der Europäischen Union sind ca. 1 Million Arbeitspferde im Einsatz u.a. im Weinbau, in der Forstwirtschaft, in sensiblen Gebieten, im Tourismus. Ihr Einsatz ist umweltschonend und nachhaltig: der "Hafermotor" erzeugt keine Abgase, spart Kraftstoff ein, macht keinen Lärm und verdichtet den Boden nicht. Seine Arbeitskraft ist umgewandelte Sonnenenergie und er kann sich selber regenerieren.

Naturverständnis durch Naturerlebnis
Nur wer die Schönheit und Faszination der Natur erfahren und schätzen gelernt hat, ist bereit sie zu schützen. Geländereiten verstärkt das Naturerlebnis, da wildlebende Tiere Pferde schon von weitem als Pflanzenfresser wahrnehmen, der klar seiner Wege zieht. Daher lösen Pferde kaum Fluchtreaktionen aus und die einheimische Tierwelt kann viel besser als zu Fuß beobachtet werden.

 

Der Wert des Pferdes für die Gesellschaft

Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

FN-Studie: Reiten fördert die charakterliche und soziale Entwicklung
Reiten prägt den Charakter. Was unter „Pferdeleuten“ bekannt ist, lässt sich auch belegen. Im August 2012 ließ die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in einer Studie die Auswirkungen des jahrelangen Umgangs mit Pferden auf die Charakterbildung untersuchen. Mit der Liebe zum Pferd entwickeln Kinder Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit und Disziplin. Das Pferd lehrt Empathie und Einfühlungsvermögen. Mehr zum pädagogischen Wert des Pferdes...

Pferde fördern Gesundheit
Reiten bringt Kinder in Bewegung und fördert Balance und Feinmotorik. Ebenso wird die Beweglichkeit und Koordination der Schüler verbessert, wodurch dem Reitsport auch gesundheitsfördernde Aspekte zukommen. Mehr zum Thema Gesundheitssport  mit Pferd...

Der Wert des Pferdes für die Natur
Gleichzeitig verbindet uns das Pferd mit der Natur. Mehr zur Bedeutung des Pferdes für Naturschutz und Landschaftspflege...

Pferdesportler schaffen Arbeitsplätze
Neben seinem hohen Bildungswert hat das Pferd auch einen großen wirtschaftlichen Wert. 3,89 Millionen Deutsche schwingen sich regelmäßig auf eines der etwa 1,3 Millionen Pferde, die in Deutschland leben. Mehr als 10.000 Firmen, Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen in Deutschland haben direkt oder indirekt das Pferd als Haupt-Geschäftsgegenstand. Der Umsatz der deutschen Pferdewirtschaft liegt bei geschätzten 6,7 Milliarden Euro. Mehr dazu erfahren Sie unter Zahlen und Fakten.

FN-Studie liefert Argumente pro Pferd
„Mit der Studie haben nicht nur wir Pferdesportverbände, sondern auch alle, die sich in unseren Vereinen und Betrieben engagieren, jetzt handfeste Argumente pro Pferd.“ Die Ergebnisse sind besonders für Eltern interessant, die sich Gedanken um eine sinnvolle Sportart für ihre Kinder machen. Schließlich wollen viele Mütter und Väter ihren Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein vermitteln, das es ihnen erlaubt, zielstrebig und gefestigt ihren Weg zu gehen. Offenbar fördert der „Coach Pferd“ diese positiven Charaktereigenschaften: führungs- und durchsetzungsstark, zielstrebig, begeisterungsfähig, wettbewerbsorientiert, belastbar und strukturiert – bei diesen Eigenschaften wiesen die Reitern höhere Ausprägungen aus als die Nicht-Reiter.

Reiten fördert die charakterliche und soziale Entwicklung
Auch im zwischenmenschlichen Bereich zeigten sich deutliche Unterschiede. „Der enge Kontakt mit dem Tier erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Sensibilität für die feine Körpersprache der Pferde. Diese Fähigkeiten kommen Reitern im Umgang mit anderen Menschen zu Gute“, betont Soenke Lauterbach. Davon profitieren vor allem junge Leute. Sie finden im Pferd nicht nur einen Freund, dem sie ihre Sorgen und Nöte erzählen können, sondern lernen vom ihm „fürs Leben“. Der Kontakt zum Pferd zeigt auch eine unmittelbare Wirkung: Die befragten Reiterinnen und Reiter fühlten sich durch das Hobby „Pferd“ ausgeglichener und zufriedener. Außerdem schätzten sich die Befragten in deutlich höherem Maß als Nicht-Reiter als naturverbunden, sportlich und aktiv ein.

 

 

Bildungsfaktor Pferd

Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

Der pädagogische Wert des Pferdes
Der Pferdesport bietet für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einzigartige Möglichkeiten. Was „Pferdeleuten“ und Eltern reitender Kinder schon lange bekannt ist, hat auch eine Studie nachgewiesen: Reiten fördert die charakterliche und soziale Entwicklung. Reiten ist die einzige Sportart, die mit einem Lebewesen in partnerschaftlicher Weise gelernt und ausgeübt wird. Dadurch kann das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen gestärkt und die Konzentrationsfähigkeit sowie das Verantwortungsbewusstsein geschult werden. Das Erlernen des Reitens kann die Lernbereitschaft fördern und sich so positiv auf die schulischen Leistungen auswirken. 

Der Umgang mit Pferden und Ponys erfordert ein großes Maß an Verantwortung und Sorgfalt, er beschert jedoch dem Pferdesportler auch eine Fülle von Erlebnissen und Freuden, die es in kaum einemanderen Lebens- und Bildungsbereich gibt.

Die Beziehung des Kindes zum Pferd
In der Alltagswelt finden Kinder heute kaum noch das ehemalige Nutztier Pferd. Wenn Kinder und Jugendliche Pferde in ihrer natürlichen Umgebung sehen, sind sie von ihnen fasziniert. Das Pferd kann jungen Menschen eine ihnen nicht mehr bekannte Erlebniswelt erschließen helfen.

Pferdegerechter Umgang
Kinder erwerben grundlegende Kenntnisse der Pferdehaltung und des Tierverhaltens, sie erfahren neue Bewegungen auf und mit dem Pferd. Die richtigen Bewegungen des Kindes auf dem Pferderücken sollen als „Sprache“ verstanden werden, die einen Dialog mit dem Pferd führt. Es geht um das bewusste Agieren des Kindes und um das entsprechende Reagieren des Pferdes. Das Kind soll sich in das Pferd hineindenken und -fühlen lernen.

Neue Bewegungsmöglichkeiten entdecken
Die Bewegungen auf dem Pferderücken sind einzigartig im Bewegungsleben des Menschen und beeinflussen ihn umfassend. Damit wird u.a. die Koordination aller Muskeln des Kindes in hohem Maße gefördert.

Umfassende Gesundheitsförderung
Der Umgang mit und das Bewegen auf dem Pferd fördern Gesundheit im umfassenden Sinne. Die Erlebnisse mit dem Pferd und die vielfältigen Bewegungsanforderungen leisten einen Beitrag für das körperliche und gefühlsmäßige Wohlbefinden des Kindes. Grundschulkinder werden durch den spielerischen Umgang mit Ponys in ihrer geistig-seelischen und körperlichen Entwicklung unterstützt. Die vielfältigen Bewegungen des Pferderückens können beispielsweise bei Haltungsproblemen von Kindern und Jugendlichen vorbeugend oder ihnen entgegen wirken.

Entwicklung der Sinne
Der Umgang mit und das Bewegen auf dem Pferd fordern den ganzen Menschen. Eine partnerschaftliche Beziehung entwickelt die unterschiedlichen Sinne des Kindes. Das Pferd spricht viele Sinne an: Sehen, Riechen, Hören, Tasten.

Das Kind lernt soziales Verhalten
Über die Pflege lernen Kinder das Artverhalten des Pferdes kennen und übernehmen Verantwortung für dessen Wohlergehen. Durch das gemeinsame Umgehen miteinander wird das Kind empfindsam für das Wesen und Verhalten des Pferdes, das es ihm mit gewünschten Reaktionen dankt.

Das Pferd fordert/fördert Selbstorganisation
Der Umgang mit dem Pferd setzt genaue Planung voraus und erzieht zu Selbstorganisation. Die Vorbereitung des Pferdes auf die gemeinsamen Bewegungsaufgaben und das Eingehen aufeinander erfordert ein spezifisches Handeln, das selbstständig und kontrolliert vollzogen werden muss.

Steigerung des Selbstbewusstseins
Die neuen Erfahrungen mit und auf dem Pferd können auch für sportlich sonst weniger erfolgreiche Kinder zu einer Steigerung des Selbstbewusstseins führen. Auf dem Pferd geht es nicht vorrangig um das Sich-Messen mit anderen Schülern. So kann z. B. schon das Halten der Balance eine Leistung sein. Wärme empfinden, Gleichgewicht, Rhythmus und Schwung erfahren – das sind innere Befriedigungen, die zu Selbstsicherheit beitragen.

 

Gesundheitssport mit dem Pferd

Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

Gesundheitsfördernde Maßnahmen mit dem Pferd

Beim Gesundheitssport mit dem Pferd werden durch die dreidimensionalen Schwingungen des Pferderückens wichtige Muskelgruppen gestärkt, so beispielsweise der komplette Stütz- und Bewegungsapparat mit Rücken- und Bauchmuskulatur. Zudem verbessern sich Koordination, Balance und Beweglichkeit. Der Umgang mit dem Pferd motiviert dazu, sportlich aktiv zu sein und so die körperliche Funktions- und Leistungsfähigkeit zu erhalten, zu optimieren oder wiederherzustellen. Zudem hilft er beim Stressabbau. Die bedingungslose Zugewandtheit des Pferdes dem Menschen gegenüber wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus und fördert die Fähigkeit, sich selbst intensiv zu erleben und wahrzunehmen.

Um Gesundheitssport mit dem Pferd zu betreiben, werden keinerlei Vorkenntnisse im Reiten oder Erfahrungen im Umgang mit dem Pferd benötigt. Es bedarf lediglich Neugier und Offenheit dem Pferd und einer neuen Form von Bewegung gegenüber. Kombiniert werden verschiedene koordinative und gymnastische Übungen mit Ausdauertraining, Entspannungseinheiten und Wissensvermittlung zu gesundheitsorientiertem Verhalten im Alltag. Das ganze findet ohne Pferd am Boden ebenso statt wie auf dem Pferderücken.

Ablauf einer Gesundheitssporteinheit
Gesundheitssport mit dem Pferd wird ausschließlich auf erfahrenen, zuverlässigen Pferden und im Schritt durchgeführt. Die Pferde werden von Helfern geführt, sodass man sich voll und ganz auf die Bewegung einlassen, diese spüren und mitschwingen kann. Das Angebot ist grundsätzlich als zwei- bis dreimonatiger Kurs mit jeweils ein bis zwei Einheiten pro Woche angelegt. Eine Einheit dauert je nach Kurs zwischen 60 und 90 Minuten.

Zielgruppen

  • Alle Altersgruppen mit schwacher Muskulatur des Stütz- und Bewegungsapparates (insbesondere Rücken- und Bauchmuskulatur) sowie mit Bewegungseinschränkungen
  • Teilnehmer mit altersentsprechenden Beschwerden und/oder Fehlbelastungen des Bewegungsapparates
  • Teilnehmer mit erhöhter Stressanfälligkeit
  • Teilnehmer mit einem inaktiven Lebensstil
  • Kinder ab 6 Jahren

Kosten
Die Kosten eines Kurses richten sich nach dessen Umfang, der Dauer der Trainingseinheiten und der Teilnehmerzahl. Die Preise werden durch den einzelnen Anbieter selbst bestimmt.

Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT
Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT unterstreicht die besondere Sach- und Fachkompetenz eines Pferdesportvereins im gesundheitsorientierten Sport. Es dient als Qualitätsmerkmal und weist auf besonders qualifizierte und geprüfte Angebote hin. Vereine können das Qualitätssiegel bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung beantragen. Voraussetzung für die Zertifizierung eines Vereins ist ein Übungsleiter Prävention. Sofern der Verein noch keinen Übungsleiter Prävention hat, kann ein Trainer mit mindestens C-Lizenz die Ergänzungsqualifikation Ausbilder im Gesundheitssport mit Pferd ablegen und im Anschluss die DOSB-Lizenz Übungsleiter Prävention beantragen. 

 

Konzept, Layout und Entwicklung